Montag, 17. März 2014

under the surface


Unter der Oberfläche

In den Spiegel zu schauen und nicht zu verstehen, dass ich bin. Meine Hülle, die Menschen glauben lässt, zu wissen, wer ich bin. Nur meine Augen, die förmlich schreien, wie ich bin. Manchmal möchte ich versinken, nichts mehr hören, nichts mehr sehen. Es macht einen kaputt immer wieder darüber nachzudenken, warum man existiert und es nicht zu verstehen. Aber ich kann es nicht lassen. Ich will es greifen. Fühle mich angezogen von endlosen Weiten, die mich immer tiefer in einen Strudel aus Fragen ziehen ohne Antworten zu geben. Mir wird schwindlig. Ich will versinken. Nichts mehr hören. Nichts mehr sehen. Das warme, wohlige Gefühl umschließt mich und lässt mich vergessen. Die großen Fragezeichen verschwinden, die Zweifel werden aufgefressen. Ein Rauschzustand, der den Moment erträglich macht, nein, gar schön. Ich liebe das Leben. Es gibt so viel, dass ich noch sehen möchte und so viel Schönes, das ich schon sah. Dennoch kriege ich irgendwann keine Luft mehr, kann den Rausch nicht mehr ertragen und muss wieder anfangen alles zu hinterfragen. Dann geht das Spiel von vorne los. Ich sehe in den Spiegel, sehe mich, kann mich nicht fassen, kann es nicht lassen, das Sein zu verachten. Werde niemals begreifen, wie manch einer so völlig frei und ungebremst durchs Leben zieht, ohne zu merken, dass er vor seinen Gedanken flieht. Sicher ist das Nachdenken nicht nur schön, es fließen Tränen, man verkriecht sich, ist unansehnlich. Doch auch wenn es mir Kummer bringt, ich lebe lieber ein Leben mit Traurigkeit und der Frage nach dem Warum als ewig verblendet und emotional stumm.

(15.03.2014)

5 Kommentare:

  1. Der Text ist ganz wunderbar geschrieben.
    Die Fotos dazu finde ich auch ganz toll, besonders das Erste! Da schaust du toll drauf aus :)

    P.S. Bei Eis bin ich nicht so wählerisch :D

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  2. Schreib bitte mal einen KK-Blogartikel, damit die ganzen Mädels, die da den Profi-Fotografen raushängen lassen, mal sehen, wie ein Bild mit Charakter wirklich aussehen muss.
    Und, dass man mit Texten auch etwas mehr als reine Information transportieren kann.

    ...

    Nein, hab nochmal drüber nachgedacht. Wäre irgendwie die pure Verschwendung. :-P

    Ich liebe deine Fotos auf jeden Fall. Die sehen immer aus wie zufällig im Moment entstanden, aber trotzdem wunderbar künstlerisch wertvoll. Und nicht so gestellt und künstlich. Bin echt froh, dass du diesen Blog hier angefangen hast. :-)

    Viele liebe Grüße,
    Saperlotte

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  3. wow wunderschöne Fotos! Ich bin total begeistert von den Fotos :O und dein blog ist auch richtig toll du hast echt das talent zum fotografieren ! Du hast eine Leserin aufjedenfall mehr ! Wenn du lust hast kannst du ja mal bei mir vorbei schauen :)
    Liebe Grüße
    Inga <3
    nevergiveyourdreamup.blogspot.de

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  4. wieso bist du sooo traurig unterwegs? das leben ist schön und man kann viel gutes tun, für sich selbst, natur + andere :)

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    1. ich schreibe doch, dass das leben schön ist und ich es liebe ;)
      aber traurigkeit gehört eben zu meinem leben dazu! es geht einfach um etwas viel tiefergreifendes, das schwer zu erklären ist. ich hab versucht es in meinem text zu verarbeiten und zu beschreiben. ich denke, man muss den text vielleicht ein paar mal lesen, um zu verstehen, was ich meine.
      zudem möchte ich noch betonen, dass ich nicht nur traurig unterwegs bin - ich erlebe viele schöne dinge, tue gutes, ich lieeebe tiere und die natur. aber die traurigkeit und nachdenklichkeit sollte man, meines erachtens, nicht verdrängen und sie verdient es auch, dass man über sie schreibt und sie ausdrückt. ich bin nicht nur fasziniert vom guten im menschen und den schönen dingen, sondern auch von menschlichen abgründen und von dingen, die man nicht begreifen kann oder die auf den ersten blick hässlich oder erschreckend scheinen. zwar machen solche dinge einen oft traurig oder auch mal angst, manchmal verstören sie auch. aber dennoch brauche ich neben den schönen aspekten irgendwie auch diese traurigkeit und finsternis. ich persönlich sehe das nicht als etwas negatives, sondern als etwas bereicherndes, weil es mich das leben in all seinen facetten erst so richtig spüren lässt.
      ich hoffe, ich konnte dir meine intention nun etwas genauer verdeutlichen :)
      viele liebe grüße,
      maze

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